Login-Symbol

2022-07-01 21:12:53 By : Mr. Nero Peng

Philipp Kümpel ist seit Jahren immer mit Foil unterwegs – auch weil es Spaß macht

Leipzig – Zu schnell, zu gefährlich! Als einziges Bundesland hat Sachsen verboten, was den Surfern auf dem Cossi am meisten Spaß macht.

Es geht um das sogenannte Foil. Das ist eine fest stehende Flosse bzw. „Finne“ unter dem Surfbrett, die dieses nicht nur schneller macht, sondern die Wassersportler auch bei wenig Wind über den See gleiten lässt.

Das Verbot, am 23. Mai, als „schifffahrtsrechtliche Einordnung der Sportart“ beschlossen, ist im Grunde ein Tempolimit für die Surfer auf Sachsens Seen.

Max Lange (44, Café-Besitzer) darf auch seinen Katamaran jetzt nicht mit mehr mit Foil fahren

Erlaubt sind im Freistaat nur noch klassische Surfbretter mit festem Segel und ohne jene Finne. Kite-Surfen (ein Brett mit Segel an der Leine) ist seit Jahren verboten, wurde bislang allenfalls noch geduldet. Wing-Surfen mit Foil und einem Segel, das nur in den Händen gehalten wird – ebenfalls verboten! Und selbst Katamarane, die auf der bösen Finne über den See gleiten, sind nicht mehr erlaubt.

„Mit derartigen technischen Maßnahmen werden deutlich höhere Geschwindigkeiten erreicht“, begründet die Landesdirektion die neue Verordnung. „So können etwa beim Foil-Surfen Geschwindigkeiten bis zu über 50 km/h erreicht werden!“

Die genervten Surfer: André Nehs (54, Elektromeister), Prof. Alexander Carot (47), Klaus Tiefenbacher (55, Händler), Hendrik Martsch (37, Ingenieur), Philipp Kümpel (53, Lehrer), Ingolf Krause (54, Arzt) und Christian Martin (44, wiss. Mitarbeiter)

Das sei etwa so, als würde man Rennräder auf Radwegen verbieten, kontern die Surfer. „Mit klassischem Board ist man doch auch nicht langsamer“, sagt Klaus Tiefenbacher (55), Inhaber eines Online-Surfshops.

Ostsee-Gefühl am Oststrand! Bald werden am Cospudener See bei Leipzig Strandkörbe aufgestellt.

„90 Prozent meiner Kunden kaufen inzwischen Foils.“ Prof. Alexander Carôt (47): „Ich stamme aus Kiel, arbeite in Sachsen-Anhalt. Wegen des Sees pendle ich. Diese Entscheidung wird den Tourismus und die Entwicklung der Region hemmen.“