Wingsurfen in Feld am See: Wenn das Surfbrett über das Wasser zu "fliegen" beginnt | Kleine Zeitung

2022-08-26 21:07:53 By : Ms. Vivian Lau

Ringsum sonnen sich Erwachsene in der prallen Mittagssonne, Kinder spielen am Uferstrand. Die meisten jedoch zieht es ins Wasser, glasklar mit leichtem Wellengang lädt es ein, dort am idyllischen Brennsee in der Gemeinde Feld am See. Zwei junge Männer in schwarzen Neoprenanzügen geben sich trotz perfekter Badebedingungen noch etwas vorsichtig.

"Man erkennt am Horizont noch einen leichten Luv-Stau. Doch der sollte sich gleich einmal legen und wir können loslegen", erklärt Adrian Krainer (29), professioneller Snowboarder mit Olympiateilnahme (Sotschi, 2014)von der gleichnamigen Sportschule in der Gegendtaler Gemeinde. Wind staut sich gerade noch auf dem Kammrücken über dem Brennsee. Krainer und sein Großcousin Christian Buchacher (26) warten darauf, dass sich der angestaute Wind über den Rücken Richtung See entlang bläst und sich über dem Wasser verteilt. Dann nämlich herrschen perfekte Bedingungen für "Wingsurfen", eine Kombination aus Kite- und Windsurfen, mit der man quasi über die Wasseroberfläche fliegt.

"Es nennt sich Wingsurfen. Mit einem kürzeren Windsurfbrett, an dessen Boden ein 'Foil' oder Flügel befestigt ist und einem 'Wingschirm' heben wir ab und fliegen über das Wasser", erklärt Buchacher und meint das keineswegs metaphorisch. Diese Technik lässt bei den richtigen Windbedingungen den Surfenden abheben und durch die Luft fliegen. "Vorstellbar wie ein Flugzeugflügel mit einem großen Träger vorne und einem kleineren hinten. Der kleine Träger erzeugt den Aufwind, der große Träger hält uns in der Luft und schon fliegt man über das Wasser." Lediglich der Boden dieses Trägers hat noch Kontakt zu Wasser, von der Ferne scheint es, als würden die beiden über das Wasser schweben.

Doch bedarf es dazu nicht nur günstige Konditionen, auch ein hohes Maß an Körperbeherrschung ist gefragt. "Balance ist das um und auf dieses Sports, gepaart mit einer guten Körperspannung. Die Lernkurve geht steil nach oben, hat man den Umgang einmal intus", fügt Krainer hinzu. Die beiden Sportler lernten sich das Wingsurfen autodidaktisch und stehen bereits Kunstsprünge, während sie bei 20 bis 25 km/h abheben.

"Mein Vater hat schon gesurft, ich bin mit dem quasi groß geworden", erzählt Krainer, der gemeinsam mit Buchacher Trainerstunden für das immer begehrtere Wingsurfen am Brennsee anbietet. Für 104 Euro bekommt man 90 Minuten lang Einzelunterricht, "nächstes Jahr wollen wir auch Kurse anbieten, denn die Nachfrage ist da", ergänzt er. Interessierte, die diese Sportart, die bereits vor Jahrzehnten von Hawaiianern praktiziert wurde und seit einigen Jahren wieder am Kommen ist, längerfristig betreiben möchten, müssen allerdings mit hohen Anschaffungskosten rechnen.

Ein Einsteigerset aus Surfbrett, Foil und Schirm gibt es ab circa 1500 Euro, eine Grenze nach oben gibt es freilich nicht, Modelle aus Fiberglas oder Carbon kosten schnell mehrere tausend Euro. In der Sportschule Krainer kann man sich verschiedene Komplettsets ausborgen und sind im Kursangebot inkludiert.

Adrian Krainer und Christian Buchacher schwören auf diese Wassersportvariation. "Für uns hat es die Kärntner Seenlandschaft brutal aufgewertet und das Wingsurfen verdoppelt unsere Tage im Wasser", meint Buchacher. Und so wird dieser Tage am Brennsee nicht nur mehr geschwommen und gesegelt, sondern auch geflogen.

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