Vom Sandstrand auf die Schulbank zurück - Hamburger Abendblatt

2022-09-16 21:03:52 By : Ms. Emma WEI

Das WM-Team der DLRG Norderstedt erlebte eine aufregende Zeit in Adelaide. Hinten von links: Felix Hagemeister, Jasmin Schlegel, Tessa Schleth, Pia Mello, Jakob Babbel. Vorne von links: Riana Baas, Rebecca Nissen, Ronja Schubert.

Felix Hagemeister startete für die DLRG Norderstedt bei den Weltmeisterschaften in Australien. Jetzt steckt er wieder im Abistress.

Norderstedt.  Der Alltag hat Felix Hagemeister schon wieder fest im Griff. „Heute hatte ich einen mündlichen Englischtest und am Montag schreibe ich eine fünfstündige Vorabi-Klausur in Geografie“, sagt der Rettungsschwimmer der DLRG Norderstedt. Obwohl sich der 17-Jährige mitten in der Vorbereitungsphase für die im kommenden Jahr anstehenden Abschlussprüfungen am Henstedt-Ulzburger Alstergymnasium befindet, stellte ihn seine Schule für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften im australischen Adelaide frei. „Meine Noten haben offensichtlich gepasst. Ich bin sehr froh und dankbar, dass mir die Schulleitung die Teilnahme ermöglicht hat.“

Das Norderstedter DLRG-Team, zu dem außerdem Jasmin Schlegel, Rebecca Nissen, Tessa Schleth, Pia Mello, Riana Baas, Ronja Schubert und Jakob Babbel gehörten, nahm an den Interclub Championships, den Titelkämpfen der Vereinsmannschaften, teil. Diese wurden nach der WM der Nationalmannschaften und der Masters (ab 30 Jahre) ausgetragen. Die Konkurrenz war groß, vor allem aus dem Gastgeberland, wo Rettungsschwimmen ein Volkssport ist und viele Aktive auch als professionelle Lifeguards arbeiten. Zunächst standen die Hallendisziplinen im South Australian Aquatic and Leisure Centre an, anschließend ging es für drei Tage an den Glenelg Beach zu den Strandwettbewerben.

Das Ziel der Norderstedter, in einer Disziplin ein B-Finale zu erreichen und damit mindestens einen Zähler zu ergattern, erfüllte sich nicht. Rund die Hälfte aller 110 Clubteams kam in die Punkteränge, die Norderstedt teilten sich den 57. Platz mit dem Rest. „Es war beeindruckend, was die australischen Rettungsschwimmer auch bei hohem Wellengang drauf haben“, so Felix Hagemeister, der genauso wie Pia Mello die Königsdisziplin, den Oceanman, bestritt und nacheinander 500 Meter mit dem Rettungsbrett, 500 Meter Schwimmen und anschließend noch 700 Meter mit dem Rettungskajak, dem Surfski, absolvierte. „Das war schon echt hart, aber wir sind durchgekommen“, sagt Felix Hagemeister. Pia Mello erreichte sogar die nächste Runde des Rettungstriathlons, verzichtete aber auf den Wettkampf, da die Bedingungen an diesem Tag mit bis zu drei Meter hohen Wellen für die Nordlichter einfach zu extrem waren.

In der Schwimmhalle lieferten die Norderstedter eine gute Leistung ab, Hagemeister stellte als Startschwimmer in der gemischten Rettungsstaffel sogar einen neuen Vereinsrekord über 50 Meter Freistil auf. Mit seiner Zeit von 24,92 Sekunden lag der Youngster im Norderstedter Team gut im Rennen. „Viel schneller waren die anderen gar nicht.“ Zusammen mit seinem Trainingskameraden Jakob Babbel trat Hagemeister auch im Line Throw an. Hier musste ein Seil zunächst aufgerollt und dann zu einem 15 Meter entfernten, im Wasser wartenden Opfer geworfen werden, welches dann noch zurückgezogen werden musste. Das Duo Babbel/Hagemeister schaffte die Herausforderung auf Anhieb und verpasste mit einer Zeit von 17 Sekunden nur knapp den Einzug ins B-Finale.

Auch wenn es in Australien nicht ganz zu einer Finalteilnahme reichte, waren die acht Norderstedter hochzufrieden, stellten viele persönliche Bestleistungen auf und schlossen vor Ort neue Freundschaften. Ermöglicht wurde die Reise nach „Down Under“ auch durch die Unterstützung der DLRG Norderstedt sowie der Firmen Miles, IPP Institut, HG Mello, Datadruck Design & Printmedien, Hela Gewürzwerk, Brubaker und der Grundstücksverwaltung Manke.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Sport