Surfen im Kino: Film dokumentiert die Entstehung der Blackforestwave in Pforzheim - Pforzheim - Pforzheimer-Zeitung

2022-09-23 21:38:42 By : Mr. Eason Hao

Pforzheim. Natürlich kann es einen Film über das Surfen nicht geben, ohne dass auch entsprechende Bretter zu Wasser gelassen werden. Mit „Open Surf & Open Air“ geht laut Geschäftsführerin Christine Müh vom Kommunalen Kino (Koki) auch ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. „Wir wollten schon 2019 mit unserer Reihe der Selbstgedrehten „Mach ´ne Welle“ hierher, aber das war zu früh.“ Da war die „Blackforestwave“ sozusagen noch im Computer oder unter dem Schweißgerät.

Und wer dachte, dass sich die Macher der Veranstaltung von großen Regentropfen und Donner den Spaß verderben oder gar ins Innere des „Kupferdächles“ treiben lassen, war auf dem Holzweg. „Wir sind doch Outdoorsportler, da können wir doch keinen Film drinnen schauen“, sagt Steffen Rose, der dann im Dokumentarfilm „blackforestwave – Surf Your Local River“ erzählt, wie er überhaupt auf die Idee kam, das fließende Wasser in Pforzheim zu stauen und damit eine Surfwelle zu erzeugen. Denn es ist nicht nur einfach ein Film, der sozusagen das i-Tüpfelchen auf einen ganzen Tag rund um den Metzelgraben und damit um den Verein „blackforestwave“ bildet. Es ist die Dokumentation, von ersten Gang mit einem Surfbrett unter Arm durch Pforzheim bis hin zur Einweihung der Welle.

Und deshalb darf auch der Filmemacher selbst neben Koki-Geschäftsführerin Christine Müh treten, nachdem Partyzelte aufgebaut und Decken ausgegeben wurden an etwa 90 Gäste. Lutz Schmidt macht es kurz, er lässt den Film für sich sprechen, erzählt aber, dass man sich – wie sollte es auch sonst sein – beim Surfen kennengelernt habe. Der Stuttgarter sieht es als seinen Beitrag für die Blackforestwave an, dass er sein Hobby des Filmens auf die Begleitung der Wellenplaner fokussierte.

Dass dies acht Jahre lang sein Hobby sein sollte, ahnte er nicht. Aus 23 Stunden Interviews und knapp 70 Drehtagen wurde ein 90-minütiger, erfrischender und informativer Film. „Damit man mal sieht, wie viel Arbeit das war“, so Lutz Schmidt, als Einziger mit kurzen Hosen und T-Shirt bei zehn Grad Celsius unterwegs. Durchhaltevermögen hat nicht nur Steffen Rose bewiesen, der anfangs mit dem Surfbrett in den Flüssen Pforzheims „gegen den Strom“ trainierte und mit einer Schnur den ersten, etwas missglückten Surfversuch wagte.

Auf Zuruf erfährt er, dass sein Verein mittlerweile 250 Mitglieder hat. Die halten sich an diesem Tag zurück auf dem Wasser und zwar aus einem Grund: um Nichtmitgliedern und Neugierigen an diesem Tag die Wellen zu überlassen. Das unbeständige, kühle Wetter spielt für die neopren-bewehrten Sportler eher eine untergeordnete Rolle. Nass wird man sowieso. Aber so schnell gibt Angelina aus Mannheim nicht auf. Die 26-Jährige ist mit einer Surfgruppe aus Stuttgart gekommen, fällt zwar nach wenigen Sekunden am Halteseil von ihrem Surfbrett, steht aber wenige Minuten später schon wieder drauf. Die eine Stunde, die sie gebucht hat, will die junge Frau, auch nutzen. „Wir haben das am Montag um 10 Uhr freigeschalten, und um 10.30 Uhr waren alle Plätze vergeben“, erzählt Johannes Buschmann. Pro Stunde sechs Surfer, macht 42 Personen insgesamt. Und Zaungäste gibt es auch, die sich an einem der Foodtrucks etwas holen können.