(sg) „Wir kennen die Schwanenfamilie schon seit 17 Jahren, da ist viel Herzblut drin“, erklärt Brigitte Magerstedt ihr nicht ganz alltägliches Engagement für die prächtigen Wasservögel im Elfrather See in Krefeld. „Wir kommen fast täglich hier her“, erklärt die selbsternannte Schwanenhüterin. Bei einem ihrer Besucher im Naherholungsgebiet entdeckte das Ehepaar aber am Sonntag etwas außergewöhnliches: Die Schwanenmutter, die gerade drei Jungtiere hat, war gar nicht so agil wie sonst und sonderte sich sogar von ihrem Liebsten und den Kindern regelrecht ab. Beim nähren Hinschauen entdeckte Brigitte dann das Malheur: Im Hals des großen Vogels stecke ein Angelhaken samt Schnur, der den Hals regelrecht durchbohrt hatte. „Ich habe daraufhin alles Mögliche versucht“, berichtet ihr Mann Werner Magerstedt, „doch weder Feuerwehr noch Stadtverwaltung konnten oder wollten helfen“. Schließlich fand das Ehepaar bei einem auf Wildvögel spezialisierten spendenfinanzierten Tierhilfeverein in Düsseldorf gehört. Zwei Helfer kamen daher am heutigen Montag mit zahlreichem Spezialequipment, um das verletzte Tier einzufangen. „Ich habe sogar ein elektroangetriebenes Surfbrett dabei“, berichtet Tierretter Stefan Bröckling. Doch nachdem er sich aufwändig in einen Taucheranzug gequält hat, lässt sich die verletzte Schwänin überraschend leicht einfangen und auf den Arm nehmen. „Das ist meist kein gutes Zeichen, wenn Tiere sich nicht mehr wehren und versuchen zu fliehen“, erklärt der erfahrene Retter. Fachmännisch fixiert er den Hals des Tieres mit einer Hand und kann den Haken so schnell mit Hilfe einer Zange entfernen. Da aber die Schwellung am Hals bereits sehr dick ist und auch unklar ist, ob das Tier eventuell noch Teile verschluckt hat, entscheiden alle Anwesenden gemeinsam, das Tierheim hinzuzurufen. So kommt die Schwänin schließlich eine Nacht zur Beobachtung ins Krefelder Tierheim und wird dort durch eine Tierärztin untersucht. Das Tier hat sich jedoch leider nicht mehr erholt und ist eingegangen.