Longboarden ist die neue Trendsportart

2022-07-01 21:14:26 By : Ms. Cherry Tao

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Stabile Kurvenlage: In brenzligen Situationen ist auch Abstützen erlaubt. Bild: Frank Röth

Lange galt Longboarden als Nische, nun ist es eine Trendsportart. Jugendliche und Erwachsene rollen durch die Stadt oder rasen Berge hinab. Ganz ungefährlich ist das bei bis zu 80 Kilometern pro Stunde nicht.

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E ine Bergstraße, irgendwo im Odenwald. Grobkörnig und warm ist der Asphalt, der sich in Serpentinen auf einer Seite der Spitze hinauf und auf der anderen Seite wieder hinab schlängelt. Die Strecke liegt zwischen Laubbäumen und Erdhängen, an denen Wurzeln wie Venen hervordringen. 50 Meter vor der ersten Haarnadelkurve steht Caro Przybyla. Über ihre Jeans hat sie mit Klebeband schwarze Knieschoner befestigt, ein Helm sitzt auf ihren braunen Locken. Gleich wird sie auf das Longboard vor ihr steigen und die 50 Meter bis zur Kurve eine Geschwindigkeit von etwa 60 Kilometer pro Stunde aufnehmen. Dann wird sie kurz vor der Kurve Druck auf die linken Achsen geben, ihr Brett querstellen und in einem Slide die Kurve durchfahren. Ihre Pupillen sind weit. Nur einen Moment noch.

Darmstadt, zwei Wochen zuvor. Vor der Werkstatt von „Mathilda Longboards“ trocknen Holzbretter auf Böcken in der Sonne, in der Luft liegt der Geruch von Lack und Spänen. In der Werkstatt hängen Holz-Rohlinge an der Wand, auf Tischen und in Schubladen liegen Dosen mit Harz und eingerollte Karbonfaser. Caro ist auch hier, sie trägt einen Mundschutz. Sie hilft manchmal in der Werkstatt aus, gerade kommt sie von der CNC-Fräse. Dort werden die Bretter zunächst in Form gebracht, dann mit Harz und Glasfasern beschichtet. Je mehr Glasfasern aufgetragen werden, desto flexibler das Brett.

Im Gegensatz zu Skateboards, die meistens aus harten Ahornbrettern gebaut werden, existieren Longboards in verschiedenen Härtegraden, weil je nach Fahrstil andere Eigenschaften wichtig sind. Die Stilrichtungen heißen Downhill, Freeriden, Dancen. Pascal Schöler hat sich darauf eingestellt. Der Gründer von Mathilda produziert Bretter nach Maß. Mehr oder weniger „Flex“ oder ein Schriftzug aufs Brett - kein Problem. Manche der Bretter bekommen noch einen Karbon-Überzug, vor allem für schnellere Downhill-Fahrten.

Vier verschiedene Grundformen produziert Mathilda, Alice ist eine von ihnen. Alice ist mit den Jahren breiter geworden. Am Anfang war sie schmal, irgendwann bekam sie einen dicken Hintern, „Tail“ genannt. Alice ist nicht allein mit diesem Schicksal, sie hat drei Brüder, denen es ähnlich erging: Prinz Emil, den Bengler und den langen Lui. Sie sind mit der Formveränderung stabiler und sicherer, nicht harmloser geworden. Die vier haben schon Leute ins Krankenhaus gebracht. Wenn man so will, sind sie ein bisschen gefährlich, wie eben fast alle Dinge im Leben, die Spaß machen.

Pascal, ist ein freundlicher Typ, er trägt Tanktop, Cap und Skaterschuhe. Er gründete die Firma „Mathilda“, als er noch zur Uni ging. Im Winter 2009 skatet er zum ersten Mal mit ein paar Freunden auf eigenen Brettern durch ein Parkhaus in Darmstadt. „Die ersten Versuche mit meinen Kollegen waren alle ziemlich mies: Falsche Holzart, falsche Form, der Leim hat nicht gehalten.“ Heute muss er lächeln, wenn er von den ersten Schritten erzählt.

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Lange galt Longboarden als Nische, nun ist es eine Trendsportart. Jugendliche und Erwachsene rollen durch die Stadt oder rasen Berge hinab. Ganz ungefährlich ist das bei bis zu 80 Kilometern pro Stunde nicht.

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