Friedrichshafen: Interboot: Stehende Welle lädt Surfer zum Selbstversuch ein | SÜDKURIER

2022-08-12 22:02:14 By : Mr. Superhot Eyewear

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Mit schäumender Gischt fließt eine etwa fünf Meter breite Welle in einem blauen Planschbecken den Berg hinauf. Mit seinem kleinen Surfbrett reitet Michael Herms die Welle ab. "Surfen ist der schönste Sport der Welt", sagt er und strahlt. Das Flow-Gefühl, das sei ein Gefühl der Freiheit. Um dieses Freiheitsgefühl vom weit entfernten Atlantikstrand auch auf der Interboot erlebbar zu machen, hat Thilo Trefz eine stehende Welle in die Halle B2 gebracht. "Die Idee ist simpel", sagt der 48-Jährige. Er brauche dafür nur ein Pumpensystem mit 40 Kilowatt Leistung. "Etwa so viel, wie wenn 22 Frauen gleichzeitig einen Föhn einschalten."

Doch die Surftechnik, die die künstlich generierte Welle erfordere, unterscheide sich deutlich von der in der Ozeanbrandung, meint Michael Herms, dem nicht alle Versuche, die Welle zu stehen, gelingen. Manchmal schmiert auch das Wellenbrett unter seinen Füßen weg und er landet im 20 Zentimeter tiefen Wasser. Denn normalerweise würde man von der Welle geschoben. "Hier muss ich das Gewicht, im Gegensatz zu sonst, auf das hintere Bein verlagern, da das Wasser von vorne kommt", erklärt der Surfer. Das sei anstrengend und gehe ganz schön auf die Waden.

"Der Gedanke ist, künstliche Welle und Hüpfburg zusammen zu bringen", sagt Thilo Trefz. Die Bewegung sei langsam und man falle weich, weshalb es für jeden geeignet sei. Messebesucher, die den Wellenritt wagen wollen, sollten Badekleidung und ein Handtuch mitbringen. Man wird garantiert nass. Doch Angst braucht niemand zu haben: "Wir leisten jedem Anfänger Schützenhilfe, verspricht Trefz. Aber: "Man sollte schwimmen können. Wir wollen vermeiden, dass jemand im Wasser Probleme bekommt." Das Surfvergnügen ist mit Eintrittskarte kostenlos. Wer nicht anstehen möchte, kann über www.surf-days.com sein Zeitfenster für 5 Euro im Voraus buchen.

Für dieses besondere Gefühl des Flows will auch ein ganz ungewöhnliches Boot sorgen. Ein Kielboot mit Foils, einer Art Unterwasserflügeln, die dem Boot Auftrieb geben und es über das Wasser fliegen lassen. "Unser Ziel ist, geübten Amateuren die Möglichkeit zum Foilen zu geben", sagt Michael Äppli von Quant Boats in Luzern. Denn anders als bisherige foilende Wasserfahrzeuge, die viel technisches Know-how und hohes seglerisches Können auf Profi-Niveau voraussetzen, soll die Quant 23 problemlos von erfahrenen Seglern zu beherrschen sein. "Das Boot erledigt 90 Prozent der Arbeit alleine", sagt er. Nimmt ein solches Boot Fahrt auf, verstärkt sich der scheinbare Wind. Das Boot wird schneller, die Flügel sorgen wie beim Flugzeug für Auftrieb und der Rumpf hebt vom Wasser ab. Damit erreicht der Widerstand sein Minimum und das Boot kann weiter beschleunigen. Bis es mit doppelter Windgeschwindigkeit und mit bis zu 25 Knoten über das Wasser fliegt. Tatsächlich ist die Quant 23 das erste foilende Kielboot. Bisher waren nur Jollen und Katamarane fliegend unterwegs.

Ungewöhnlich wie der Bug ohne Spitze sind die Flügel, die Foils. Während bei den Katamaranen L-förmig gebogene Foils nach innen zeigen, stehen die weit geschwungenen Foils der Quant nach außen. Der Segler entscheidet je nach Windstärke ob er mit hochgezogenen Foils in Verdrängerfahrt, halb oder ganz ins Fliegen kommen will.

Neben diesem Exemplar mit Alltagstauglichkeit gibt es auf der speziellen Ausstellungsfläche in Halle A1 auch fliegende Exoten von Mathias Bavaud zu bestaunen. Ein Katamaran, der von einem Kite gezogen wird und ein Boot, das keinen Rumpf mehr braucht. Guten Flug!

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