Die besten Kultur- und Unterhaltungstipps fürs Wochenende

2022-06-24 21:23:28 By : Ms. Lucy hou

Die Doku über den Snowboarderfinder Jake Burton ist ergreifend. Drei Norweger verzücken die Klassikwelt und über Uma Thurman reiben sich Filmfreaks die Augen.

Jake Burton war ein Junge aus New York, der einen Traum hatte. Er wollte auf dem Schnee surfen. Also baute er sich ein Snowboard. Die ersten Prototypen erinnerten in ihrer Form tatsächlich an ein Surfbrett – statt Bindungen gab es eine Art Finne, die sich in den Schnee frass. 1977 gründete Jake die Firma Burton und entwickelte das Snowboard nach und nach zu dem, was es heute ist.

Jake Burton ist aber nicht nur der Vater des Snowboards. Sein Leben zieht sich durch die Entwicklung des Sportes wie die Spur eines Snowboarders durch einen Pulverschneehang. Diese Linie verfolgt der Dok-Film «Dear Rider» von Fernando Villena. Er thematisiert die Rebellion der Boarder in den Skigebieten, die oft beklagte Kommerzialisierung des Sports, zu der nicht zuletzt Jake Burton viel beigetragen hat – und den «Verrat» an den Skiverband, unter dessen Logo die Snowboarder 1988 zum ersten Mal an den Olympischen Spielen starteten.

Er zeigt aber auch, dass Snowboarden mehr ist als ein Sport, nämlich ein Lifestyle, ja eine Kunstform. Und für Jake Burton war es auch Kraftquelle. In den letzten Jahren seines Lebens litt er an Krebs und verbrachte wegen einer Nervenkrankheit mehrere Wochen im Wachkoma. Er kehrte zurück und tat fast nur noch eines: Snowboarden. Dem Tod konnte er dennoch nicht davonfahren. Am Tag als Jake starb, schneite es. Raffael Schuppisser

Der Sohn einer New Yorker Unternehmerin (gespielt von Uma Thurman) wird entführt. Rasch geraten vier Britinnen und Briten ins Visier der Ermittler. Waren sie nur zur falschen Zeit am falschen Ort und sind sie die Unschuldslämmer, als die sie sich darstellen? Katz-und-Maus-Spiel zwischen New York und London. Mitreissend zwar, vieles haben wir aber schon mehrfach gesehen. Nicht zuletzt im israelischen Original «False Flag», auf dem «Suspicion» basiert. Daniel Fuchs

Die 35-jährige Lise Davidson hat den Sängerolymp rasch erklommen, sie macht nicht nur Wagnerianer träumen. Wie gereift die Norwegerin ist, wie verinnerlicht ihr Gesang neben der scheinwerferhellen Opernbühne sein kann, zeigt sie mit einem prächtigen Strauss an Liedern von Edvard Grieg. Zu den zwei Norwegern gesellt sich mit Leif Ove Andsnes ein dritter – ein bravouröser Klavierbegleiter. Ganz Norwegen kenne diese Lieder: Zeit, dass auch wir sie hören! Christian Berzins

Die «Pokémon»-Serie verkauft sich seit über 25 Jahren erfolgreich, und daran wird auch «Pokémon Legends: Arceus» nichts ändern. Die Geschichte trägt sich Hunderte von Jahren vor den bekannten Abenteuern zu. Die Monster werden erst erforscht und sind teils lebensgefährlich. Poké-Bälle, um die Ungeheuerchen zu fangen, muss man basteln, aus Dingen, die man unterwegs findet. Marc Bodmer

Die Dänin Anne Mette Hancock hat Erfolg mit ihrer Serie um Journalistin Kaldan und Kommissar Schäfer. Der aktuelle dritte Fall ist der bisher beste: Kaldan recherchiert zum Thema Sterbebegleitung. Ein dementer alter Mann erzählt ihr Rätselhaftes. Kaldan und Schäfer kommen einem Mord und Fällen von vermissten Mädchen auf die Spur. In der komplexen, aber schlüssigen Story tragen viele zum düsteren Geschehen bei. Arno Renggli