Benediktbeuern: Von der Seife bis zum Surfbrett: Ein ganzes Dorf im Flohmarktfieber

2022-07-15 21:13:18 By : Ms. Morgan Zhang

Flohmarkt im ganzen Ort. Das gab es jetzt in Benediktbeuern. Hunderte von Kauflustigen flanierten beim ersten Hofflohmarkt in der Gemeinde durch die Straßen, um von Stand zu Stand zu schauen und vielleicht etwas zu entdecken.

Benediktbeuern - Insgesamt waren es über hundert Stände, die oft reichhaltig bestückt waren. Von der Seife bis zum Zylinder, vom Surfbrett bis zum Heiligenbildchen gab es fast alles, was irgendwer brauchen konnte und ein anderer nicht mehr benötigte.

Wie viele genau mitgemacht haben, konnten selbst Lara Nabholz und Maxi Häusinger nicht sagen, weil manche Benediktbeurer spontan noch einen Tisch vor ihrem Haus oder ihrer Garage aufgestellt haben. Die beiden Studentinnen an der Katholischen Stiftungshochschule haben den Tag organisiert. Sie haben über Plakate und Flyer zum Mitmachen eingeladen, Informationen weitergegeben und dafür gesorgt, dass die Ortspläne, mit vielen roten Punkten versehen, auslagen. Und wenn man noch keinen Ortsplan hatte, konnte man auch einfach den Luftballons folgen, die vor vielen Ständen befestigt waren.

Schwierigkeiten hatten ihnen bei der Planung die immer wieder geänderten Corona-Regelungen bereitet. Deshalb fand der ursprünglich für Juni geplante Flohmarkttag auch erst jetzt statt. Für die Organisatorinnen, die selbst große Flohmarktfans sind, war dieser Tag das Ergebnis ihrer dritten Praxisarbeit im Rahmen ihres Studiums „Soziale Arbeit.“

Die Idee dazu hatten sie vor etwa einem Jahr, als sie über einen Flohmarkt in Riederau am Ammersee, dem Heimatort von Lara Nabholz, gingen. Dort kam der Gedanke, so etwas für Benediktbeuern zu organisieren, erzählt Maxi Häusinger, die ursprünglich aus Nürnberg stammt. Gerade in dieser von der Corona-Pandemie geprägten Zeit, bietet so ein Garagen-, Hof- und Gartenflohmarkt auch Gelegenheit, sich wieder einmal zu begegnen.

So war für Bernhard Rauchenberger, der selbst einen Stand betreute, die Aktion auch der „Wiedereinstieg ins soziale Leben“. Und genau darauf haben mit ihm auch viele andere gewartet. Für Sabine Hammerl, die in der Utzschneiderstraße einen der „entlegendsten Stände“ betrieb, war das Ratschen mit Freunden und Besuchern mindestens ebenso wichtig wie der Verkauf. Manchmal wurde, wie bei Julia Mach, einfach von Stand zu Stand getauscht. Und auch wer nichts kaufen wollte, kam auf seine Kosten, denn an vielen Ständen gab es einen Teil der Waren sogar geschenkt. „Du glaubst gar nicht, was alles auftaucht, wenn man mal wieder den Keller aufräumt“, sagte Renate Karletz, die sich freute, ihre Nachbarn wiederzusehen oder kennenzulernen.

Auch Elaine Warmington hatte lange auf den Flohmarkt gewartet. „Ich finde es jammerschade, Sachen wegzuwerfen, die ein anderer noch brauchen kann“, sagte sie. Außerdem erinnere sie jeder Flohmarkt an England, wo sie ursprünglich herstammt. „Dort macht man das ständig.“

Das vielleicht originellste Angebot hatte Christoph Köck: den ewigen Christbaum, den er beim Aufräumen entdeckt hat. Ob er für den ziemlich ramponierten und reichlich braunen Baum noch die gewünschten 50 Cent bekommen hat, ist nicht bekannt.

Insgesamt waren es an diesem Tag ziemlich faire Preise – im Ortszentrum etwas höher als an der Peripherie, und für das leibliche Wohl war auch gesorgt. Die Initiatorinnen waren jedenfalls sehr zufrieden mit den vielen positiven Rückmeldungen von Besuchern und Standbetreibern.

Nur auf die Sonne hat man an diesem Sonntag leider vergeblich gewartet. Aber man konnte sich ja leicht einen Wintermantel oder ein paar Handschuhe kaufen.

Und nächstes Jahr? Die beiden Organisatorinnen wollen das Projekt auf jeden Fall „weitergeben“, damit es auch im Jahr 2022 einen Hofflohmarkttag in Benediktbeuern gibt. (Heribert Riesenhuber)

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