50 Jahre Renault R5: Der kleine Freund

2022-06-24 21:22:31 By : Ms. Arca Zhao

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Felljacken und Schlaghosen warne Anfang der Siebzigerjahre groß in Mode. Die Älteren erinnern sich daran. Die allerersten R5 hatten noch keine Bügeltürgriffe und eine Schiebstock-Schaltung. Bild: Renault Archiv

Im Frühjahr 1972 kam der kleine Renault R5 auf den Markt. Der 3,50 Meter kurze, poppige Wagen wurde schnell zum Bestseller und bis Mitte der 1990er Jahre mehr als neun Millionen mal verkauft.

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V or 50 Jahren war der deutsche Automobilmarkt noch ein gänzlich anderer als heute. Zwar schickte sich das Auto an, in der Mitte der Gesellschaft anzukommen, schließlich wurden schon mehr als 2,1 Millionen neu zugelassen, doch noch war ein eigenes Fahrzeug etwas Besonderes, und die Auswahl an Modellen war wesentlich geringer. Vor allem die deutschen Hersteller hatten keine echten Kleinwagen mehr im Programm, die Fünfzigerjahre mit dem Goggo und dem Kabinenroller von Messerschmitt waren lange vorbei. Der vier Meter kurze NSU Prinz 4 stand vor seinem Ende, der Opel Kadett war inzwischen 4,18 Meter lang. Gestartet war der Bochumer 1962 mit 3,92 Meter.

Diese Lücke, die später der Audi 50 und danach der VW Polo schließen sollten, bespielten traditionell die ausländischen Hersteller. Der Fiat 500 war schon ein alter Hase, der Renault R4 ebenfalls, neu waren der Fiat 127 und eben der Renault R5, der trotz der höheren Ziffer mit 3,51 Meter Länge etwas kleiner als der kastige und ebenso unvergessene R4 war, der sich schon seit 1961 bestens verkaufte. Für den R5, der im Frühjahr 1972 debütierte, fand sich schnell der Spitzname „Der kleine Freund“. Seine kompakte Form mit der großen Heckklappe, den poppigen Farben und den großen Kunststoffflächen als Stoßfänger war und ist einfach sympathisch, flugs etablierte sich der Winzling auf dem Markt. Schnell galt er als Stilikone, schon 1973 setzte Renault in Deutschland mehr als 25.800 Einheiten ab, und über all die langen Jahre seiner Laufzeit sollte es mehr oder weniger auf diesem Niveau bleiben. Das Rekordjahr war 1988 mit fast 33.000 Neuzulassungen, erst in den Neunzigerjahren ging es dann steil nach unten.1996 wurde der Verkauf des R5 eingestellt. Zum Vergleich: 2021 war der elektrische Zoe der meistverkaufte Renault in Deutschland. Mit 24.000 Einheiten.

Doch zurück ins Jahr 1972. Es ist die Zeit des ungebrochenen Optimismus. Die Concorde fliegt Überschall, das Hovercraft schwebt übers Wasser, Mondlandungen sind nichts Besonderes mehr, und alles scheint möglich. Deutschland freut sich auf die Olympischen Spiele im September in München. Der kleine bunte Renault passt bestens in die Zeit. Das frontgetriebene Wägelchen mit seinem kleinen Vierzylinder-Benziner mit 0,8 oder knapp einem Liter Hubraum erfüllt perfekt die Wünsche nach Basis-Mobilität. 34 oder 44 PS müssen genügen.

Der R5 war ein Raumwunder, bot vier Personen Platz und hatte immerhin noch einen 215-Liter-Kofferraum. Die Rückbank ließ sich umklappen, dann konnte sogar eine Waschmaschine transportiert werden. Dass es nur zwei Türen gab, war aus heutiger Sicht ein Nachteil, damals störte das niemanden. Die ersten R5 erreichten Deutschland im Spätsommer, diese Reaktion war in einem ersten Großen Fahrbericht am 23. November vom neuen Kleinwagen recht angetan und resümierte dennoch, dass das „nette“ Auto noch einige Modellpflege brauche, bis ein Komfort-Kleinwagen daraus werde. Größter Kritikpunkt war der viel zu laute 44-PS-Motor, der aber elastisch und sparsam sei. Sparsam? 9,2 Liter Durchschnittsverbrauch, dazu musste es Superbenzin sein, wurden einfach so hingenommen.

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Im Frühjahr 1972 kam der kleine Renault R5 auf den Markt. Der 3,50 Meter kurze, poppige Wagen wurde schnell zum Bestseller und bis Mitte der 1990er Jahre mehr als neun Millionen mal verkauft.

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