Zwei sind heiß auf „Coast 2 Coast“

2022-07-15 21:05:52 By : Ms. Mandy Zhou

FEHMARN - Von Lars Braesch Es ist das längste Kitesurf-Rennen (40 Kilometter) der Welt. 400 Kiter starteten am Sonnabend beim „Coast 2 Coast“. Vom Niobestrand geht es um 14 Uhr in Richtung Dänemark, einmal über den Fehmarnbelt hin und zurück. Lorenz Pietsch und Dieter Scholz vertreten bei dem von Red Bull veranstalteten Rennen Fehmarns Farben. Die Heimatzeitung begleitete das Duo bei den letzten Vorbereitungen auf das Rennen.

Aus über 700 Anmeldungen aus 15 Nationen wurden der 18-jährige Inselschüler Lorenz Pietsch und der 55-jährige Dieter Scholz ausgewählt. Beide fehmarnsche Kiter sind heiß auf das Rennen. Der Zwölftklässler kitet seit fünf Jahren. Aufgrund eines Kreuzbandrisses (beim Kiten passiert) musste Pietsch ein Jahr lang pausieren. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich dabei sein darf“, so Pietsch. Eigentlich ist Pietsch kein Racer, sondern ein Freestyler. Dementsprechend wird er mit Freestylematerial fahren. „Freestyler fahren im Gegensatz zu den Racern keine bestimmte Strecke“, erläuterte Pietsch. Der Kiter sei schon ein bisschen nervös, da er noch nie mit 400 Kitern zeitgleich auf dem Wasser war. „Sonst sind es immer 100 bis 200“, so Pietsch weiter. Als Hauptpreis winkt eine Reise nach Hawaii und ein Meet and Greet mit Surflegende Robby Naish. „Wir wollen einfach nur dabei sein und wollen die Strecke schaffen“, meinten beide Kiter übereinstimmend. Der Spaß stehe bei beiden Kitern absolut im Vordergrund. Die Reise nach Haiwaii hätte was für Scholz, das Meet and Greet nicht, da Scholz auch beruflich mit Nash zu tun hat. Als Wassersportlehrer mit dem Schwerpunkt Kite habe Scholz Veranstaltungen mit Naish und nun zuletzt mit dem deutschen Windsurfprofi Bernd Flessner gemacht. Pietsch konnte beim Weltcup vor zwei Jahren in St. Peter-Ording ein paar Worte mit der Surflegende Nash wechseln. Sie wird ebenfalls auf Fehmarn erwartet. „Ich fahre lieber mit Leuten, als gegeneinander“, sagt der 55-jährige Kiteexperte. Über deutlich mehr Kiteerfahrung verfügt Scholz, der auf dem Campingplatz Wulfen, eine Surfschule leitet. „Ich bin seit 14 Jahren, seitdem es Kiten in Deutschland gibt, dabei“, erklärte Scholz. Die Strecke ist Scholz 1976 schon einmal mit einem Windsurfbrett gefahren. „Mit dem Kite war sie noch offen“, meint Scholz. So käme ihm das Rennen sehr gelegen. Bereits viermal hat Scholz die Straße von Gibraltar gefahren, dreimal mit einem Windsurfbrett, einmal mit einem Kite. Scholz moniert die Vorfahrtsregeln, die der Veranstalter herausgegeben hat. „Es gibt nur Ausweichregeln, keine Vorfahrtsregeln auf dem Wasser“, so Scholz. Hier bedürfte es einer klaren Definition. „Die Rückfahrt könnte für einige Kiter zum Problem werden, da sie die Orientierung verlieren könnten und so die Nordküste Fehmarns verfehlen könnten“, sagte Scholz weiter. Auch der geplante Massenstart könnte zum Problem werden. Auf jeden Fall findet Scholz die Idee ein solches Rennen zu fahren, wo jedermann an den Start gehen kann gut. Die Windprognose sei günstig. „Wind kann man nie richtig vorhersagen“, erklärte Pietsch. Zwölf Knoten seien erforderlich, um starten zu können. Beide Kiter wollen mit einem großen Schirm (mindestens 15 oder 17 Quadratmeter) starten. Beide haben sich ebenfalls für ein  Waveboard entschieden. Der Schirm werde kurz vor dem Start endgültig gewählt. Scholz wollte noch ein normales Trainingsprogramm fahren und ab heute die Kohlehydratzufuhr erhöhen. Ebenfalls riet er Pietsch es mit Traubenzucker und Magnesium zu versuchen. Beide Kiter brauchen eine große Portion Ausdauer für das knapp zweieinhalbstündige Rennen.