Spanien: Drohne im Rettungseinsatz - »Diese Sekunden können entscheidend sein« - DER SPIEGEL

2022-08-26 21:15:16 By : Mr. David Wang

Dramatische Situation im spanischen Küstenort Sagunt, nördlich von Valencia: Ein 14 Jahre alter Junge droht in der aufgewühlten See zu ertrinken. Hilfe kommt zunächst nicht per Boot oder Surfbrett, sondern per Drohne.

Miguel Angel Pedrero, Drohnenpilot »Wir haben diesen Jungen gesehen. Er hatte kaum Kraft, um zu schwimmen. Also habe ich die Schwimmweste geschickt. Wegen des Wellengangs war es schwer, ihn zu erreichen. Aber wir konnten ihm die Weste hinablassen, bis der Rettungsschwimmer bei ihm war.«

Die Rettung mittels Drohne ist in der Region Valencia inzwischen Standard. Seit 2017 sind die fliegenden Helfer im Einsatz. Inzwischen mit mehr als 30 Piloten, die an 22 Stränden die Rettungsschwimmer unterstützen.

Die Schwimmweste ist am Bauch der Drohne angebracht und kann per Knopfdruck hinabgelassen werden. Das System funktioniert, denn beim drohenden Ertrinken kommt es auf Sekunden an.

Miguel Angel Pedrero, Drohnenpilot »Mit der Drohne sind wir wertvolle Zeit vor den Rettungsschwimmern bei den Ertrinkenden. So können wir helfen, bis echte Hilfe ankommt. Diese Sekunden können entscheidend sein. Außerdem können sich die Rettungsschwimmer sicher auf den Weg machen, nicht überhastet.«

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres zählt die spanische Rettungsschwimmervereinigung bereits 140 Tote durch Ertrinken. Den Angaben zufolge ein Anstieg von 55% im Vergleich zum Vorjahr.

In Deutschland ertranken laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG im vergangenen Jahr mindestens 299 Menschen. Der Großteil davon während der Sommermonate in Flüssen und Seen.

Der 14-jährige spanische Junge wurde nach seiner Rettung ins Krankenhaus gebracht und konnte nach einem Tag wieder entlassen werden.

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