Nach Unfall mit Schwimmerin auf Großen Alpsee: Diese Regeln gelten auf den Seen im Oberallgäu - Nachrichten aus Immenstadt - Allgäuer Zeitung

2022-07-22 21:01:39 By : Ms. Stacy Zhang

An heißen Tagen ist auf den Seen in der Region immer viel los – so auch auf dem Großen Alpsee in Immenstadt. Nicht nur Schwimmer, sondern vor allem Stand-up-Paddler, Kitesurfer und Segler nutzen die Wasserfläche aus.

An heißen Tagen ist auf den Seen in der Region immer viel los – so auch auf dem Großen Alpsee in Immenstadt. Nicht nur Schwimmer, sondern vor allem Stand-up-Paddler, Kitesurfer und Segler nutzen die Wasserfläche aus.

An sonnigen, warmen Tagen ist an den Badeseen im Oberallgäu viel los. Dann ist es auch wahrscheinlicher, dass Unfälle passieren, sagt Peter Schmidmeier von der Wasserwacht Sonthofen . So geschehen auch vor Kurzem am Großen Alpsee in Immenstadt. „Eine Schwimmerin ist vom Kreisbadeplatz auf den See hinaus geschwommen. An einer Markierungsboje einer Regattastrecke hielt sie sich fest, um eine kurze Pause zu machen“, schildert er den Vorfall. An der Boje kollidierte ein Segelboot mit der Frau, die sich dabei verletzte.

„Dass sich jemand verletzt, kommt allerdings nicht so oft vor“, sagt Schmidmeier. Doch solche Gefahrensituationen gebe es immer häufiger. „Auf den Seen sind nicht nur Schwimmer unterwegs. Auch Segler, Kitesurfer, Stand-up-Paddler, Tretboote und Triathleten. Ein See kann da schon einmal schnell voll werden.“ Und das berge potenzielle Gefahren. Durch ein rasches Eingreifen der Wasserwacht sei nichts Schlimmeres passiert, „aber es kommt auch vor, dass so etwas tödlich endet“.

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Zwar hätten alle Fahrer von Wassersportfahrzeugen die Pflicht, auf Schwimmer Rücksicht zu nehmen. „Aber sie tun sich sehr schwer, Schwimmer bei schon leichtem Wellengang im Wasser zu erkennen“, sagt Schmidmeier. Das bestätigt auch Philipp Kyewski, Vorsitzender des Segelclubs Alpsee-Immenstadt. Daher raten die beiden allen Schwimmern eine Markierungsboje immer dabei zu haben, wenn sie sich weiter vom Ufer entfernen. „Sie unterstützt nicht nur die Sichtbarkeit, sondern kann auch als Schwimmhilfe dienen“, sagt Schmidmeier. Die meisten Triathleten verwenden solche Bojen bereits, „doch eigentlich sollten eher Anfänger sie mit sich ziehen“.

Auf den Gewässern im Oberallgäu gelten wie auch anderswo die gängigen Verhaltensregeln: Schwimmer haben Vorfahrt. Dann gelte die einfache Merkregel: Segelkraft vor Muskelkraft vor Motorkraft. „Das lernt jeder beim Bootsführerschein und gibt denen Vorfahrt, die am schlechtesten manövrieren können“, sagt Kyewski. Da Segler vom Wind abhängig sind, müssen sich Tret- oder Ruderbootfahrer – die durch Muskelkraft gesteuert werden – unterordnen. Zum Schluss kommen die Motorboote.

Diese seien allerdings auf dem Wasser generell verboten. Nur zugelassene, wie sie die Wasserwacht oder der Segelclub haben, dürfen mit Motor betrieben werden. „Viele sind im Glauben, dass sie an ihr Surfbrett einen kleinen Elektromotor befestigen dürfen. Das ist aber nicht erlaubt“, sagt Schmidmeier. Zugelassene seien ganz einfach am Kennzeichen erkennbar. „Wer kein Kennzeichen hat, hat auch keine Zulassung“, erklärt Kyewski.

Auf dem See sei es jedenfalls wichtig, Rücksicht aufeinander zu nehmen. „Wer etwas schneller auf einem Stand-up-Paddle unterwegs ist, sollte den Badebereich meiden, denn dort halten sich die meisten Schwimmer auf.“ Sollte es doch einmal zur Kollision kommen, müsse man sofort Erste Hilfe leisten. Aber auch bei Schwimmern sei Eigenverantwortung wichtig. „Wenn ich viele Segelboote unterwegs sehe , dann bleibe ich eben in Ufernähe“, sagt Kyewski.

Viel öfter als einen Unfall zu haben, sei es, auf einem Stand-up-Paddle oder Boot einen Hitzschlag zu bekommen. „Viele unterschätzen die Sonneneinstrahlung, wenn man länger auf dem Wasser unterwegs ist“, sagt Schmidmeier. Gefährlich werde es dann, wenn man von seinem Brett ins Wasser fällt. „Es kann plötzlich zum Kälteschock und Kreislaufproblemen kommen.“ Im schlimmsten Fall enden solche Situationen tödlich.

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